Kirchen und Kapellen

Nachfolgend eine Aufstellung samt Informationen über sämtliche Brixlegger Kirchen und Kapellen:

•  Filialkirche Mehrn - St. Bartholomäus

  Das Salzburger Konsistorium ordnete im Jahre 1661 die Erweiterung der 1357 erstmals urkundlich erwähnten Kirche an. Ein barocker Saalbau wurde daraufhin errichtet, nur der Altarraum und der Turm des früheren gotischen Gotteshauses blieben erhalten. Die Weihe der Kirche erfolgte am 10. Juni 1698.

  
   

  Vor Beginn der Renovierungsarbeiten (bis 2001) führte man archäologische Untersuchungen durch, die interessante Grabungsergebnisse an den Tag legten. So konnten Hinweise auf Kirchenbauten aus dem 12., 14. und 15. Jhdt. sowie Belege für Gräber, Keramiken und Münzen gefunden werden. Außerdem kam vor dem Hauptportal ein Turm zutage.
•  Hochkapelle

  
  Auf dem Mehrnstein, neben den Ruinen der gleichnamigen Burg, stand ein einfacher Holzbau, den man von außen eher für einen Futterstadel als für eine Kapelle hält. Die Kapelle hatte keine Fenster und nur ein kleines Entlüftungsloch über der Tür ließ, wenn auch nur spärlich, Licht und Luft in den Raum.
  
  Die ältesten Inschriften im "hölzernen Gästebuch der Kapelle" stammten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in die auch der Bau zu datieren war.
  
  Wahrscheinlich wurde die Kapelle besonders von den Wallfahrern, die zur weiter unterhalb gelegenen Maria-Hilf-Kirche pilgerten, besucht. 

  Im April 2003 begann die Schützenkompanie Brixlegg mit der Renovierung der Hochkapelle, die hoch über Brixlegg auf dem Mariahilfbergl stand. Die Hochkapelle wurde am 5. Mai 2005 (Fest Christi Himmelfahrt) durch Pfarrer Mag. Josef Wörter feierlich eingeweiht.

  Zugleich wurde auch dem neu gestalteten Felsengrab von Heinrich Knoll unterhalb des Heldenkreuzes der Segen gegeben.    

  

   

  Leider wurde die neu renovierte Hochkapelle am Abend des 6. Mai 2007 ein Raub der Flammen.

   

   

   

  

  Im Jahr 2009 wurde nun auf Initiative der Schützenkompanie Brixlegg wiederum mit dem Neubau der Hochkapelle begonnen und inzwischen fertig gestellt. Die feierliche Einweihung erfolgte am 18.04.2010.

  
  
•  Kirchlein Maria Hilf

  Den Beginn der Gnadenstätte auf dem sogenannten Mariahilfbergl in Brixlegg bildete ein verschwundener Kultgegenstand. So soll im Jahre 1665 die Pietà, die sich neben der Landstraße gegenüber dem Siechenhaus von Rattenberg befunden hatte, plötzlich verschwunden sein. Sie wurde nach langer Suche im Grünwald oberhalb von Brixlegg entdeckt. An ihren alten Ort zurückgebracht wiederholte sich der Vorfall.

   

  So wurde an der Stelle der wundersamen Auffindung eine kleine Holzkapelle errichtet, die ihre endgültige Form durch zwei großzügige Wohltäter erhielt.
  
  Die erste war Christine Durchholzerin, Witwe eines Brixlegger Kupferschmieds. Ein Schreiben aus dem Jahr 1681 belegt, dass sie die Holzkapelle auf eigene Kosten durch einen Mauerbau ersetzte. Der zweite Wohltäter der Kapelle war der Rattenberger Stadt- und Landrichter Matthias Bernhard Wiser, der den Bau vollendete und für eine würdige Ausstattung des kleinen Kirchleins sorgte.

  Um 1716 war die Kapelle fertiggestellt. Sie wurde offiziell dem St. Josefs-Gotteshaus in Brixlegg einverleibt und mit der Erlaubnis, wöchentlich eine Hl. Messe zu feiern, ausgestattet.

  Der Beginn der Wallfahrt lässt sich ziemlich genau festlegen: 1716 wird berichtet, es gäbe im Mariahilfbergl noch keine Votivtafeln. Neun Jahre später werden schon 45 solche aufgeführt. Von Anfang an war bei der Mariahilfkapelle ein Eremitorium geplant. 1782 wurden alle Einsiedeleien in Tirol per Hofdekret aufgehoben, die Kapelle wurde an einen Privaten verkauft. 1861 erwarb der Lokalkaplan Johann B. Perktold das Kirchlein und setzte seinen Bruder Peter als Einsiedler ein. 1909 verbrannte der letzte Einsiedler - Anton Pflümmer - in seiner Behausung, die Kirche konnte damals gerettet werden.

  Ein Bombenangriff im April 1945 verursachte an der Kirche schwere Schäden. Die Wiederherstellung des Baus zog sich bis zum Jahr 1950 hin. 1981/82 erfolgte eine durchgreifende Restaurierung und die Erweiterung der Kapelle Mariahilfsbergl.
•  Kreuzkapelle im Friedhof

  

   

  Schon am 12. Juli 1698 langte in Salzburg das Ansuchen um Bewilligung zum Bau der Kreuzkapelle im Friedhof von Brixlegg ein.

  
  Vermutlich 1689 wurden interessante kleine Baukörper mit Kleeblattgrundriss samt Scheinkuppel und Laterne von einem der Schlierseer Bautradition nahestehendem Meister errichtet. 

  Die Kapelle dient heutzutage zur Aufbahrung der Verstorbenen.
•  Kriegerdenkmalkapelle

  
  An Stelle einer nur lokal bedeutsamen Wallfahrtskapelle zum Gekreuzigten Heiland wurde 1853 durch die Bemühungen des Kooperators Thomas Furtner eine neue Kapelle erbaut. Unmittelbarer Anlass dazu war das glücklich verhinderte Attentat auf Kaiser Franz Josef in Wien. 1855 berichtet Lokalkaplan Johann B. Perktold, dass die Kapelle nun fertiggestellt sei. 

  Nach den beiden Weltkriegen entschloss man sich, diese zu einer würdigen Kriegergedächtnisstätte umzugestalten. Zu diesem Zweck gestaltete 1926 der Tiroler Architekt Prof. Fritz Müller das Kriegerdenkmal neben der Kapelle; in feiner Anpassung an die Umgebung stellte der Künstler es in asymmetrische Stellung und lässt es wie eine Totenleuchte in das Land hinaus schauen.

  
  

  Dies bewog auch nach dem Zweiten Weltkrieg alle Verantwortlichen, das Mahnmal für die 150 Gefallenen der Gemeinde so zu gestalten, dass dieses ursprüngliche Denkmal nicht durch einen Zusatz verändert wurde. Die schon 1950 begonnenen Gespräche aller Beteiligten führten nach Einigung mit dem Bundesdenkmalamt dann schließlich zu der geschmackvollen Lösung, die am 1. Juli 1956 die kirchliche Segnung erhalten konnte.  
    
    
   
•  Lourdeskapelle (Hackerkapelle)

  Rechts an der Alpbacher Landesstraße steht unmittelbar nach dem St. Josefsheim ein moderner Kapellenbau mit rechteckigem Grundriss, der 1960 nach Plänen des Brixlegger Architekten Josef Gschösser errichtet wurde.

  
  Der kleine Dachreiter beherbergt eine Glocke. Vor der Kapelle befindet sich ein überdachter Vorraum mit Ruhebank.

  
  Einfache Drucke dienen als Kreuzwegbilder. Der Innenraum ist nur spärlich geschmückt. Hinter einem schmiedeeisernen Gitter ist der Altarraum, in dem betend unsere Liebe Frau von Lourdes vor einer dunklen Schieferplatte steht.
   
•  Pestkapelle mit Pestfriedhof

  Der auf Brixlegger Gemeindegebiet (Marienhöhe) gelegene, im Besitz der Gemeinde Reith im Alpbachtal befindliche Pestfriedhof verdankt seine Entstehung den pestartigen Epidemien im 1. Drittel des 17.Jahrhunderts (insbesondere jenen der Jahre 1610 bis 1635), im Zuge derer in Tirol zahlreiche Pestfriedhöfe außerhalb der eigentlichen Siedlungszentren angelegt wurden. Der Pestfriedhof hat eine Größe von 600 bis 650 m². Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts sollen an diesem Platz ca. 300 an der Pest verstorbene Personen bestattet worden sein.

  Am südlichen Ende des Friedhofareals steht die gemauerte, rundbogig geöffnete barocke Pestkapelle, die mit einem allseitig vorkragenden Satteldach versehen ist und architektonisch durch aufgeputzte Eckfaschen gegliedert wird. Die mit einem modernen Schmiedeeisengitter verschlossene Rundbogennische birgt einen dem Wundmaltypus verpflichteten Christuskorpus aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, während die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannes in den Beginn des 19. Jahrhunderts zu datieren sind. In der flachbogig geöffneten Nische unterhalb des Kreuzes befindet sich die vollplastisch geschnitzte barocke Darstellung der armen Seelen im Fegefeuer, bildlich dargestellt durch halbfigürliche nackte Menschen, deren Strafe durch peinigende Feuerflammen veranschaulicht wird. Diese insbesondere in der Volkskunst des 18. Jahrhunderts populäre Darstellung der Not der frommen Seelen im Fegefeuer korrespondiert zugleich mit dem oberhalb befindlichen Kruzifix, das als Gegenstand des Gebetes und der Gnaden gezeigt wird und die bildliche Darstellung der Erlösung der Menschheit durch den Kreuzestod Jesu thematisch abrundet.
•  Peyerlkapelle

  Die 1925 errichtete Peyerlkapelle in Zimmermoos liegt reizvoll in der Landschaft im Garten des Peyerlhofes in Zimmermoos. Sie legt Zeugnis von der lebendigen Volksfrömmigkeit ab und ist als Ziel von privaten Gottesdiensten auch heute noch fester Bestandteil des religiösen Lebens am Zimmermoosberg. Der kleine Holzbau ist in ungewöhnlicher Einheitlichkeit und Vollständigkeit erhalten. In seiner Gestaltung ist er noch dem günderzeitlichen Formenvokabular verhaftet udn dokumentiert damit die Langlebigkeit traditioneller Architektur im ländlichen Ambiente. Darüber hinaus enthält die Kapelle eine reiche künstlerische Ausstattung.

  Die einjochige Holzkapelle mit dreiseitigem Chorschluss wird durch ein steiles, mit Holzschindeln gedecktes Satteldach abgeschlossen. Auf den zwei gegeneinander aufsteigenden  Dachflächen zeigt sich je ein rautenförmiges, in die Schindeln eingearbeitetes Ornament. Die Strukturierung der Richtung Westen orientierten Giebelfassade erfolgt durch ein mit zimmermannstechnisch ausgereifter Technik ausgeformtes Rechteckportal mit einflügeliger Rahmenfüllungstüre, Pilasterrahmung, Gebälk und Rundbogengiebel. Das Gebälk wird durch die hölzerne Inschrift "Gelobt sei Jesus Christus!" und ein Zahnschnittfries geziert. Das Zahnschnittband wiederholt sich im Rundbogengiebel, in dessen Zentrum sich das lateinische christologische Trigramm (IHS) befindet. Auf den rahmenden Pilastern sind Rosetten und Blattmotive angebracht, im Giebelfeld hängt ein geschnitztes Kruzifix (20 Jh.). Die Traufseiten werden durch je ein hochrechteckiges  Fenster architektonisch gegliedert. Die aufwändige Rahmung der Fensteröffnungen lehnt sich in den Holzbaudetails an das Rechteckportal an. Statt dem Rundbogengiebel. werden die Gesimse mit Zahnschnittfries jedoch von jeweils einer Ziervase mit Blattfestons bekrönt. Holzleisten in Form einer Arkade (ursprünglich hellblau bemalt) überziehen die hellgrünen Außenwände der Holzkapelle.

  Das Innere spiegelt die Außenerscheinung der Kapelle wider, das Holz ist jedoch nicht farbig gefasst. Auf dem Querbalken über der Tür befindet sich die Jahreszahl 1925. Ein durch Dreipässe geformtes Brett übernimmt die Funktion des Triumphbogens und trennt den Betraum optisch vom Altarraum ab, der zusätzlich um eine Stufe erhöht ist. Das zentrale Altarbild zeigt eine Madonne vom guten Rat und ist 1875 datiert. Am unteren Bildrand ist die Inschrift zu lesen "Maria von gutten Raht bitte für uns!". Die künstlerische Ausstattung der Kapelle komplettieren zwei mal drei Reihen Betbänke aus der Erbauungszeit mit Blattdekor an den Wangen, eine gefasste Grödner Muttergottes (20. Jh.), ein aus 14 Stationen bestehender Kreuzweg (Kunstdruck 20. Jh.) sowie Gemälden.
•  Schwarzenbergkapelle

  

  Bereits vor etwa 500 Jahren dürfte eine von den damaligen Knappen am Thier- oder Silberberg erbaute Kapelle bestanden haben.

  Wie eine Inschrift auf dem Giebel bezeugt, stammt die heutige Kapelle aus dem Jahre 1725. Die gemauerte Kapelle ist einjochig, mit Schindeln gedeckt und hat einen polygonalen Abschluss.

   
•  Schweinanger- oder Wolfenkapelle

  
  Bereits im 17. Jahrhundert ist eine Kapelle am sogenannten "Schweinanger" in Brixlegg bezeugt. Die im Jahr 1858 von Baumeister Johann Wolf erbaute Kapelle wurde 1980 nach dem Neubau einer Kapelle abgerissen. Mitte der sechziger Jahre wurde die Kapelle mehrmals von Dieben heimgesucht. Entwendet wurden neben wertvollen und seltenen Votivtafeln auch die Gnadenmadonna.

   

  Der heutige Bau wurde Ende der siebziger Jahre errichtet und am 6. Oktober 1984 zu Ehren "Maria am Wege" geweiht. Schon seit über 100 Jahren ist die Wolfenkapelle als Wallfahrtsstätte bekannt. Mit dem Bau der Bundesstraße in den dreißiger Jahren geriet jedoch die Gnadenstätte in Vergessenheit und es zeugten nur  noch einige Votivtafeln, Drucke, Brautkränze, eine Kinderkrücke und eine Straminstickerei aus dem Jahre 1912 von der ehemaligen vielbesuchten Wallfahrtsstätte. In die neue Kapelle wurden die Fensterstöcke, ein Barockgitter und ein Barockaltärchen mit 4 gedrehten Säulen aus der alten Kapelle übertragen.

  Die Schweinangerkapelle verdankt ihren heutigen Namen dem Baumeister Wolf, der die Kapelle wahrscheinlich als Dank für den gelungenen Bau der Eisenbahnbrücke in Brixlegg bzw. als Andenken an die Opfer des Eisenbahnbaues errichtet hat.

  Der Erstbau der Kapelle dürfte mit dem Rattenberger Pesthaus bzw. "Siechenhaus" und somit einer Pestkapelle zusammenhängen. Bei der heutigen Kapelle handelt es sich um einen eingeschossigen Bau mit polygonalem Chor. Die Kapelle ist von drei Seiten offen und hat im Chor zwei Fenster. Der Vorbau ist vom Chor durch ein Barockgitter abgetrennt.

  Im Jahr 2001 wurde auf Initiative von Wolf Norbert mit der Renovierung der Wolfenkapelle begonnen. Der Altar wurde instandgesetzt und eine Gnadenmadonna angekauft, die vom Brixlegger Restaurator Josef Miosek kostenlos restauriert wurde. Am 22. Oktober 2004 fand die feierliche Segnung des Altars, der Gnadenmadonna und eines Madonnenbildes durch unseren Ortsgeistlichen Pfarrer Mag. Josef Wörter statt.
   
•  Winklkapelle

  Etwas unterhalb der Höfe Winkl am Zimmermoosberg steht eine kleine Holzkapelle. Der auf einem Betonsockel errichtete Bau stammt aus dem 20. Jahrhundert, hatte jedoch sicherlich einen Vorgänger.
  Die Außenwände sind durch schmale Leisten gegliedert und ein hölzernes Giebelkreuz zeichnet das Gebäude als kleines Gotteshaus.
  
  Über dem Eingang findet sich folgender Spruch:
  "Im schönen Tempel der Natur, siehst du des großen Gottes Spur. Doch willst du ihn noch größer sehn, so bleib an seinem Kreuze stehn."

  Das blau gestrichene Tonnengewölbe im Innenraum ist mit goldenen Sternen verziert und birgt in der Mitte ein Marienmonogramm. Die Kreuzwegbilder sind einfache Öldrucke.